Unterschiedliche Lernniveaus bei Schulanfängern

Herausforderung Schulstart: Heterogene Lernvoraussetzungen

Wie werde ich als Lehrerin oder Lehrer den Kindern gerecht, die mit ganz unterschiedlichen Lernniveaus in das erste Schuljahr eintreten?

Schon lange ist der Eintritt in die 1. Klasse nicht mehr für alle Kinder der Beginn des „Lesen- und Schreibenlernens“. Einige Schülerinnen und Schüler können bei Schuleintritt bereits lesen, andere wiederum haben sich bisher kaum für Buchstaben interessiert und kennen nur wenige oder gar keine.

Diese heterogenen Voraussetzungen im Lesen und Schreiben stellen Lehrpersonen vor große Herausforderungen. Die Erfassung des Vorwissens und die gezielte, individuelle Förderung sind daher von zentraler Bedeutung.

Weder überfordern noch unterfordern

Kinder sollen von Beginn an Freude am Unterricht haben und einen guten Schulstart erleben. Dafür ist es wichtig, sie weder zu überfordern noch zu unterfordern.

Zur Leistungserfassung beim Schuleintritt stehen heute aussagekräftige Tests zur Verfügung, mit denen sich der Lernstand der Klasse zuverlässig bestimmen lässt. So können passende Fördermaßnahmen für jedes Kind niveaugerecht geplant werden.

Diagnostik und Förderung mit erprobten Materialien

Mit dem Testverfahren PhoMo-Kids (Phonologie Modellorientiert für Kinder vom Vorschulalter bis zum dritten Schuljahr) lässt sich die phonologische Bewusstheit erfassen – eine zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Lese-Rechtschreibstart. Beide PhoMo-Kids-Tests sind gut im Klassenverband durchführbar und ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren für eine Lese-Rechtschreibstörung.

Bei Auffälligkeiten in der phonologischen Bewusstheit – etwa beim Hören von An- und Endlauten, der Wortsynthese und -analyse, dem Erkennen von Reimwörtern oder dem Einteilen von Wörtern in Silben – ist eine gezielte Förderung besonders wichtig.

Für das individuelle Lernen eignen sich die Max-Lernkarten für phonologische Bewusstheit hervorragend. Die Max-Förderprogramme bieten eine sofortige Selbstkontrolle und sind ideal für die gezielte Einzel- oder Kleingruppenförderung.

Phonem-Graphem-Zuordnung und auditives Gedächtnis

Bei Schwierigkeiten im Zuordnungsprozess von Lauten zu Buchstaben (Phonem-Graphem-Korrespondenz) ist eine frühe, ursachenorientierte Förderung entscheidend, damit die Kinder nicht schon im ersten Schulhalbjahr den Anschluss verlieren.

Für die Wortsynthese und -analyse – also das Verschleifen von Buchstaben zu Wörtern und das Zerlegen von Wörtern in Buchstaben – spielen neben der auditiven Wahrnehmung auch der auditive Arbeitsspeicher eine wichtige Rolle.

Dieser kann mit dem Test PHOG (Phonematischer Gedächtnistest, nur einzeln durchführbar) überprüft werden.

Spielerisches Training mit ASG

Bei frühzeitiger Erkennung auditiver Speicherschwierigkeiten (Speicherung und Sequenz) kann gezielt geübt werden. Hierfür eignet sich das Therapiematerial ASG – Auditive Sprachlautgedächtnisspiele besonders gut.

Die Lernspiele sind für jede Jahreszeit konzipiert und decken die Laut-, Silben-, Wort- und Satzebene ab. Sie lassen sich auch gut in Zweiergruppen spielen und eignen sich ideal für die Planarbeit im Klassenverband – etwa in Werkstattphasen oder Wochenplänen.

Fazit: Früh fördern – langfristig stärken

Ein erfolgreicher Start in den Lese-Schreiblernprozess entscheidet maßgeblich über die weitere Schulkarriere. Deshalb ist eine frühzeitige, ursachenorientierte Erkennung von Schwierigkeiten ein zentraler Erfolgsfaktor.

Was wir brauchen: gezielte, individuelle Förderung von Anfang an.


Training des auditiven Arbeitsgedächtnisses in den Basisfunktionen Speicherung und Sequenz